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Indien war für mich ein noch unbekanntes Land, das ich mit einem Stipendium in der Tasche kennen lernen wollte. In Delhi angekommen war nichts mehr, wie ich es kannte, ich versank im Nebel ungeahnter Eindrücke.
Der Verkehr beeindruckend regellos, funktionierte auf seine eigene gefährliche Weise. Ich traf Menschen in Wohlstand und unendlicher Armut, die mit sehr unterschiedlichen Lebenskonzepten eng nebeneinander und voneinander lebten – Familien, die einen Baum oder eine Sitzbank als ihr Zuhause eingerichtet hatten, in offiziellen Kreisen werden sie Pavement Dwellers, Bewohner des Bürgersteigs genannt. Ich traf Familien, die in ungeplanten, autonomen Stadtteilen lebten, in denen sie meistens ein funktionierendes Sozial- und Wirtschaftssystemen entwickelt hatten, den sogenannten Slums. Für sie alle gibt es weder einen rechtlichen Status noch kommunale Dienstleistungsrechte, die die Grundlage eines menschenwürdigen Lebens bilden.
Ich traf Bewohner Delhis, die vier Bedienstete in ihrem Haushalt als wenig bezeichneten. Beide Kreise berührten, aber sie kannten sich nicht.
Mich interessierten die Zusammenhänge. Die Fotografien sind ein Versuch zu verstehen.
Eine Fotorecherche.